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Greenwashing im Supermarktregal – wie erkenne ich wirklich nachhaltige Produkte?

Nick Scherer
Greenwashing im Supermarktregal – wie erkenne ich wirklich nachhaltige Produkte?

Oktober 2025 | Lesezeit: 5 min

Beim Einkauf im Supermarkt begegnet man heute einer Fülle von Produkten, die gezielt mit natürlichen Farben, grünen Blättern und Begriffen wie „klimaneutral“, „nachhaltig“ oder „bewusst genießen“ werben. Praktisch in jedem Regal finden sich Umweltversprechen, die auf den ersten Blick überzeugen. Doch dieser Eindruck hält oft nicht stand: Viele dieser Produkte erscheinen zwar nachhaltig, erfüllen aber bei genauerem Hinsehen die versprochenen Standards nicht. Häufig steckt dahinter sogenanntes Greenwashing – also der Versuch, einem Produkt ein ökologisch verantwortungsvolles Image zu verleihen, ohne tatsächlich etwas an Herstellung, Transport oder Inhalt zu verändern. Für Konsument:innen wird der bewusste Einkauf dadurch zur echten Herausforderung, denn sie möchten sich auf Kennzeichnungen verlassen können, um nachhaltige und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
 

 

Inhalt

  1. Was bedeutet Greenwashing eigentlich?
  2. Die häufigsten Greenwashing Tricks im Supermarkt
  3. So erkennst du wirklich nachhaltige Produkte
  4. Zwischen Marketing und Veränderung - was sich verändern muss
  5. Fazit: Bewusst konsumieren, statt sich blenden zu lassen
  6. Quellen
  7. Q&A


Was bedeutet Greenwashing eigentlich?

Greenwashing – wörtlich übersetzt „Grünfärberei“ – beschreibt den Versuch, ein Unternehmen oder Produkt als umweltfreundlicher darzustellen, als es in Wirklichkeit ist. Häufig wird mit Begriffen wie „natürlich“, „umweltschonend“ oder „klimaneutral“ geworben, ohne dass diese Aussagen durch Fakten belegt werden. Oft werden nur einzelne Aspekte in den Vordergrund gestellt, etwa eine recycelbare Verpackung, während andere, viel relevantere Umweltbelastungen – wie CO₂-intensive Lieferketten oder problematische Rohstoffe – einfach ausgeblendet werden.
 
Für Verbraucher:innen ist das schwer zu durchschauen, weil die gesetzliche Grundlage bislang schwach ist. Viele Begriffe sind nicht geschützt und dürfen frei verwendet werden. So entsteht der Eindruck, man tue mit dem Kauf etwas Gutes, obwohl das Produkt im Gesamtkontext kaum nachhaltiger ist als die herkömmliche Variante.

 

🧃 Die häufigsten Greenwashing-Tricks im Supermarkt

Greenwashing ist nicht nur ein harmloser Marketing-Trick, sondern untergräbt langfristig das Vertrauen in nachhaltige Marken und Initiativen. Wenn Konsument:innen immer wieder feststellen, dass vermeintlich „grüne“ Produkte keine echten Verbesserungen bringen, entsteht Frustration – und im schlimmsten Fall Gleichgültigkeit. Dabei braucht es gerade jetzt Menschen, die bewusst konsumieren und durch ihre Kaufentscheidungen Veränderung fördern.
 
Darüber hinaus verzögert Greenwashing den dringend nötigen Wandel hin zu einer klimafreundlicheren Wirtschaft. Statt Emissionen tatsächlich zu reduzieren, setzen viele Unternehmen auf Kompensationsprojekte oder kosmetische Maßnahmen, die auf den ersten Blick gut aussehen, aber wenig bewirken. So entstehen etwa „klimaneutrale“ Produkte durch den Kauf von CO₂-Zertifikaten, während in der Produktion weiterhin fossile Energie eingesetzt wird. Wer Nachhaltigkeit nur vermarktet, aber nicht lebt, blockiert echten Fortschritt – und schadet letztlich auch den Unternehmen, die sich wirklich bemühen.
 
 

So erkennst du wirklich nachhaltige Produkte

Zum Glück gibt es einige einfache, aber wirkungsvolle Kriterien, mit denen du Greenwashing erkennen und wirklich nachhaltige Produkte im Supermarkt finden kannst.
 
Ein erster wichtiger Anhaltspunkt sind unabhängige Zertifikate. Gütesiegel wie das EU-Bio-Siegel, Demeter, Fairtrade oder der Blaue Engel haben klare Richtlinien und werden regelmäßig überprüft. Vorsicht bei Siegeln, die dir unbekannt sind oder vom Hersteller selbst stammen – hier lohnt sich ein kurzer Blick auf die Website oder Rückseite der Verpackung.
 
Siegel
 
Auch Transparenz ist ein starkes Indiz für echte Nachhaltigkeit. Marken, die ehrlich arbeiten, machen keine großen Geheimnisse aus ihrer Lieferkette oder ihren Produktionsbedingungen. Sie nennen Herkunftsländer, Materialien und Zahlen zu CO₂- oder Wasserverbrauch. Ein kurzer Scan des QR-Codes auf der Verpackung oder ein Blick auf die Unternehmensseite kann oft aufschlussreicher sein als jede Werbebotschaft.
 
Darüber hinaus sollte der Fokus nicht allein auf der Verpackung liegen. Eine Papiertüte oder ein Recyclinglabel ist zwar ein Fortschritt, sagt aber wenig über die Gesamtbilanz aus. Entscheidend sind Rohstoffe, Verarbeitung, Transport und Haltbarkeit. Wirklich nachhaltige Produkte überzeugen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg – vom Ursprung bis zum Recycling.
Und schließlich gilt: Weniger ist oft mehr. Wer auf regionale, saisonale und möglichst unverarbeitete Produkte setzt, trifft in den meisten Fällen automatisch eine nachhaltigere Wahl. Kurze Transportwege, transparente Herkunft und natürliche Zutaten haben meist die beste Umweltbilanz – ganz ohne großes Werbeversprechen.
 
 

Zwischen Marketing und Verantwortung: Was sich ändern muss

Greenwashing ist letztlich ein Symptom dafür, dass Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsvorteil geworden ist. Das Bewusstsein in der Gesellschaft wächst, und Unternehmen wollen daran teilhaben – manchmal ehrlicher, manchmal weniger. Umso wichtiger ist es, dass es klare Regeln gibt. Die Europäische Union arbeitet derzeit an einer Green-Claims-Richtlinie, die umweltbezogene Aussagen künftig überprüfbar machen soll. Unternehmen müssen dann belegen, was sie versprechen – ein entscheidender Schritt, um das Vertrauen der Verbraucher:innen zurückzugewinnen.
 
Doch auch wir als Konsument:innen tragen Verantwortung. Wer kritisch nachfragt, bewusst einkauft und auf echte Transparenz achtet, sendet ein klares Signal an den Markt. Denn je öfter wir nachhaltige Produkte bevorzugen, desto stärker wächst der Druck auf Hersteller, es wirklich besser zu machen.

Supermarkt Kassenband (1)

Fazit: Bewusst konsumieren statt sich blenden lassen

Greenwashing ist heute allgegenwärtig – aber nicht unausweichlich. Je informierter wir einkaufen, desto schwerer haben es Marketingtricks und leere Versprechen. Echte Nachhaltigkeit braucht keine großen Worte, sondern klare Fakten und Transparenz. Wenn ein Produkt „grün“ schreit, lohnt sich ein zweiter Blick. Woher kommt es? Was steckt wirklich drin? Und wer profitiert davon?
 
Am Ende zeigt sich: Nachhaltigkeit beginnt nicht im Supermarktregal, sondern in unseren Entscheidungen. Wer bewusst konsumiert, verändert Stück für Stück, wie Produkte hergestellt werden – und sorgt dafür, dass „grün“ wieder das bedeutet, was es verspricht: Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Umwelt.
 
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Quellen

 

Q&A zum Blog Beitrag

1. Was genau bedeutet Greenwashing?

Greenwashing beschreibt den Versuch von Unternehmen, sich durch gezielte Kommunikation, Design oder Werbung umweltfreundlicher darzustellen, als sie tatsächlich sind. Häufig werden Schlagworte wie „nachhaltig“, „grün“ oder „klimaneutral“ verwendet, ohne dass dahinter echte Maßnahmen oder überprüfbare Daten stehen. So entsteht der Eindruck, man tue mit dem Kauf etwas Gutes für Umwelt oder Klima – obwohl das Produkt im Gesamtkontext kaum nachhaltiger ist als andere.

2. Warum ist Greenwashing ein Problem für Verbraucher:innen und Umwelt?

Greenwashing führt zu einer falschen Wahrnehmung und schwächt das Vertrauen in echte Nachhaltigkeitsbemühungen. Wenn Konsument:innen immer wieder auf Marketingtricks hereinfallen, werden sie skeptischer gegenüber allen grünen Produkten – auch den ehrlichen. Zudem lenkt Greenwashing von dringend notwendigen Veränderungen ab: Statt Emissionen tatsächlich zu senken oder Lieferketten umweltfreundlicher zu gestalten, investieren Unternehmen oft in Werbekampagnen oder Kompensationszertifikate, die in der Praxis wenig bewirken.

3. Wie erkenne ich Greenwashing auf den ersten Blick?

Achte auf vage Formulierungen wie „umweltschonend“, „natürlich“ oder „bewusst produziert“ – sie klingen gut, sind aber meist nicht gesetzlich definiert. Auch optische Elemente wie grüne Verpackungen, Blätter oder Naturmotive können täuschen. Sei besonders aufmerksam bei „klimaneutralen“ Produkten: Dieser Begriff bedeutet oft nur, dass Emissionen ausgeglichen, nicht aber tatsächlich reduziert wurden.
Ein erster Hinweis auf Seriosität sind transparente Angaben und nachvollziehbare Belege, z. B. über QR-Codes oder Nachhaltigkeitsberichte.

4. Welche Siegel sind wirklich vertrauenswürdig?

Verlässliche und unabhängige Zertifikate sind das beste Mittel gegen Greenwashing. Zu den wichtigsten zählen das EU-Bio-Siegel, Demeter, Fairtrade, Blauer Engel oder Naturland. Diese Siegel haben klare Kriterien, werden regelmäßig kontrolliert und sind transparent in ihren Anforderungen. Vorsicht ist geboten bei Eigenmarken-Siegeln oder Labeln, die du nicht kennst – oft sind sie vom Unternehmen selbst erfunden und nicht offiziell überprüft.

5. Was kann ich als Verbraucher:in konkret gegen Greenwashing tun?

Der wichtigste Schritt ist Bewusstsein. Lies Verpackungen genau, hinterfrage große Umweltversprechen und informiere dich über Siegel und Zertifizierungen. Bevorzuge Marken, die offen über ihre Lieferketten, Emissionen und Produktionsbedingungen kommunizieren. Auch kleine Schritte – wie der Griff zu regionalen und saisonalen Produkten – machen einen Unterschied. Denn kurze Transportwege, frische Zutaten und transparente Herkunft sind in der Regel nachhaltiger als Produkte mit großen, aber leeren Umweltversprechen.

6. Wird Greenwashing bald gesetzlich eingeschränkt?

Ja. Die Europäische Union arbeitet derzeit an der sogenannten Green-Claims-Richtlinie, die „grüne“ Werbeaussagen künftig strenger regulieren soll. Unternehmen müssen dann wissenschaftlich nachweisen, wenn sie mit Umweltversprechen werben – zum Beispiel durch überprüfbare CO₂-Bilanzen oder nachhaltige Lieferketten. Ziel ist es, Verbraucher:innen vor Irreführung zu schützen und echten Nachhaltigkeitsinitiativen mehr Glaubwürdigkeit zu geben. Diese Regelung soll voraussichtlich ab 2026 in allen EU-Staaten gelten.

 
 
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Nick Scherer
Werkstudent Online Marketing
Als verantwortlicher Redakteur des Foodji-Blogs schreibt er über Nachhaltigkeit, gesundes Essen und Recycling. Mit einem Gespür für alltagsnahe Themen möchte er zu einem bewussteren Lebensstil inspirieren.
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