September 2025 | Lesezeit: 5 min
Inhalt
- Wirtschaftliche Perspektiven: Geschäftsmodelle, Investitionen und Akteure
- Gesellschaftliche und strukturelle Auswirkungen auf die Essensversorgung
- Aktuelle Marktdaten, Trends und Statistiken im DACH Raum
- Best Practice Beispiele und innovative Konzepte aus der DACH Region
- Fazit
- Quellen
- Q&A
Wirtschaftliche Perspektiven: Geschäftsmodelle, Investitionen und Akteure
- Eigenständige Multi-Marken-Kitchens
Mehrmarken-Küchen bündeln mehrere innovative Food-Konzepte an einem Standort und schaffen so maximale Flexibilität und kulinarische Vielfalt – optimal abgestimmt auf die Bedürfnisse moderner Unternehmen. In Berlin zeigt etwa Vertical Food, wie aus zwei Küchen fünf starke Marken entstehen – von frischen Bowls bis hin zu beliebten Pizzavariationen. Standardisierte Rezepte stellen eine gleichbleibend hohe Produktqualität sicher, während eigene digitale Bestellwege und ein internes Liefernetzwerk eine durchgängige Kontrolle entlang der gesamten Wertschöpfungskette ermöglichen. Das technologiegetriebene Modell erleichtert es, neue Food-Trends frühzeitig zu testen und innovative Angebote innerhalb kürzester Zeit bereitzustellen – für ein zukunftsorientiertes, attraktives Speisenangebot am Arbeitsplatz. - Franchise- & Partner-Modelle
Startups wie Honest Food oder Eatclever bringen innovative Food-Marken digital auf die Teller – von der Rezeptentwicklung über Zutaten bis hin zur nachhaltigen Verpackung unterstützen sie ihre Partnerrestaurants entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Lokale Betriebe kochen nach vorgegebenen Standards und bieten die Gerichte dann unter neuer Marke auf bekannten Bestellplattformen an. So verwandelt sich beispielsweise ein klassisches Restaurant in Wien flexibel in einen Anbieter von Korean Fried Chicken – passgenau für die aktuellen Food-Trends. Für die Gastronomie ergibt sich daraus eine attraktive Möglichkeit, zusätzliche Zielgruppen zu erreichen und flexibles Wachstum zu gestalten – unter der Voraussetzung, dass eine konsequente Qualitätskontrolle und eine einheitliche Produkterfahrung an allen Standorten gewährleistet sind. - Plattform-gebundene Ghost Kitchens
Große digitale Food-Plattformen betreiben eigene Ghost Kitchens oder sogenannte Delivery Hubs, in denen verschiedene Restaurantmarken flexible Küchenflächen nutzen können. Diese Struktur bietet nicht nur eine vielfältige Produktauswahl und jederzeitige Verfügbarkeit, sondern ermöglicht es gastronomischen Betrieben, ihr Angebot effizient und kundennah zu erweitern. Ein Beispiel aus der Praxis: Die „Kitchen Republic“ in Zürich bündelt sechs moderne Food-Marken – von Sushi bis Burger – unter einem Dach und schafft damit eine zentrale Anlaufstelle für frische, abwechslungsreiche Gerichte, die unkompliziert für Büros, Teams oder Produktionsstandorte zur Verfügung stehen.
Investoren sehen großes Potenzial
Weltweit fließen Milliarden in Ghost-Kitchen-Startups. In den USA sammelte CloudKitchens (Projekt von Travis Kalanick) rund 850 Mio. US-$, in Europa sicherte sich Karma Kitchen 2020 300 Mio. €. Auch deutsche Player profitieren: Das Berliner Startup Keatz betreibt inzwischen zehn Cloud-Kitchens in europäischen Städten und erhielt über 20 Mio. € Risikokapital. Sogar Konzerne wie Unilever Food Solutions steigen ein und kooperieren mit Vertical Food, um bis zu 50 virtuelle Restaurants in deutschen Großstädten zu eröffnen.
Gesellschaftliche und strukturelle Auswirkungen auf die Essensversorgung

Aktuelle Marktdaten, Statistiken und Trends in DACH
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Fazit
Quellen
Q&A zum Blog Beitrag
1. Was genau sind Ghost Kitchens und wie unterscheiden sie sich von klassischen Restaurants?
Ghost Kitchens (auch Cloud Kitchens oder Dark Kitchens genannt) sind Küchen, die ausschließlich für die Zubereitung von Lieferessen betrieben werden. Es gibt keinen Gastraum, keine Kellner und keine Laufkundschaft. Im Unterschied zu klassischen Restaurants liegt der Fokus komplett auf Online-Bestellungen über Apps und Plattformen. Oft werden aus einer Küche gleich mehrere virtuelle Marken betrieben, z. B. Burger, Pizza und Bowls parallel.
2. Warum gewinnen Ghost Kitchens gerade in der DACH-Region an Bedeutung?
Der Boom hängt eng mit dem veränderten Essverhalten zusammen: Immer mehr Menschen bestellen Essen per App – verstärkt durch die Corona-Pandemie und den Trend zum Homeoffice. In Deutschland, Österreich und der Schweiz setzen sowohl Start-ups als auch etablierte Caterer auf virtuelle Konzepte, um flexibler zu sein, Kosten zu sparen und neue Zielgruppen zu erreichen.
3. Welche Vorteile haben Ghost Kitchens für Betreiber und Kunden?
Für Betreiber: geringere Fixkosten, da Miete und Personalbedarf niedriger sind, sowie die Möglichkeit, schnell neue Food-Trends als virtuelle Marke zu testen. Für Kunden: große Auswahl an Gerichten, oft günstigere Preise und die Bequemlichkeit, Mahlzeiten direkt nach Hause oder ins Büro geliefert zu bekommen.
4. Gibt es auch Nachteile oder Kritikpunkte an Ghost Kitchens?
Ja. Kritiker bemängeln mangelnde Transparenz, wenn Kunden nicht wissen, dass ihr „Lieblingsrestaurant“ in Wirklichkeit eine virtuelle Marke ist. Zudem gibt es Diskussionen über die Arbeitsbedingungen von Lieferfahrer*innen und Küchenpersonal. Auch Nachhaltigkeit ist ein Thema, da Lieferessen mit Verpackungsmüll und zusätzlichem Verkehr verbunden ist – obwohl einige Anbieter hier auf Mehrweg und E-Mobilität setzen.
5. Was versteht man unter virtuellen Kantinen und warum sind sie für Unternehmen interessant?
Virtuelle Kantinen sind digitale Essensangebote für Mitarbeitende ohne eigene Betriebsrestaurants. Beschäftigte können ihr Mittagessen online auswählen, und die Gerichte werden gesammelt ins Büro oder sogar nach Hause geliefert. Unternehmen profitieren, weil sie ihren Teams eine moderne Form der Essensversorgung bieten können – ohne hohe Investitionen in eine physische Kantine.
6. Welche Beispiele für erfolgreiche Ghost Kitchens und virtuelle Kantinen gibt es im DACH-Raum?
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Vertical Food (Berlin): Betreibt mehrere virtuelle Marken aus zwei Küchen und liefert mit eigener E-Bike-Flotte.
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Honest Food / Delivery Hero: Entwickelt Liefermarken, die von Partnerrestaurants gekocht werden.
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Kitchen Republic (Zürich): Eine Ghost Kitchen mit sechs Food-Marken, betrieben von der Familie Wiesner Gastronomie.
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Smunch (Berlin) und Bella&Bona (München): Virtuelle Kantinen-Services, die Unternehmen täglich mit frisch zubereiteten Gerichten beliefern.
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