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Zukunft der Mitarbeiterverpflegung - 5 Trends für die Verpflegung von morgen

Geschrieben von Nick Scherer | Aug 21, 2025 7:40:10 AM

August 2025 | Lesezeit: 5 min

Wer Talente gewinnen und langfristig binden möchte, muss mehr bieten als moderne Büroflächen – insbesondere ein ansprechendes kulinarisches Angebot gewinnt stetig an Bedeutung. Frische, gesunde und abwechslungsreiche Verpflegung am Arbeitsplatz ist weit mehr als reine Sättigung: Sie unterstützt das Wohlbefinden, fördert die Gesundheit, stärkt den Teamgeist und wird zu einem klaren Vorteil im Recruiting.
 
In einer Zeit, die von Fachkräftemangel, flexiblen Arbeitsmodellen und wachsendem Nachhaltigkeitsbewusstsein geprägt ist, entwickelt sich die betriebliche Verpflegung zum strategischen Erfolgsfaktor. In diesem Beitrag stellen wir fünf zentrale Trends vor, die die Mitarbeiterverpflegung bewegen – und zeigen, wie innovative Konzepte ökologische Verantwortung, Gesundheitsförderung und eine zeitgemäße Unternehmenskultur gezielt verbinden.

 

Inhalt

  1. Trend 1: Digitale Transformation, Automatisierung und KI
  2. Trend 2: Fokus auf personalisierte Ernährung und Gesundheit
  3. Trend 3: Nachhaltige und pflanzliche Ernährung als Standard
  4. Trend 4: Flexible Verpflegungslösungen für die hybride Arbeitswelt
  5. Trend 5: Die Betriebsverpflegung als sozialer Treffpunkt
  6. Fazit
  7. Quellen
  8. Q&A


Trend 1: Digitale Transformation, Automatisierung und KI

Weil digitale Technologien die Betriebsverpflegung auf ein neues Level heben, werden Vorbestell-Apps, Self-Service und kontaktloses Bezahlen immer wichtiger. Dise Technologien bringen mehr Flexibilität und Benutzer-freundlichkeit.
 
Auch Arbeitgeber versuchen, auf diesen Trend aufzuspringen, um vor allem die neue Generation Gen Z für sich zu begeistern. Das funktioniert insbesondere gut bei Vorbestell-Apps, in denen die Mitarbeiter schnell und einfach ihre Gerichte für die Mittagspause vorbestellen können. Dank dieser effizienten Abläufe können mit minimalem Personaleinsatz große Gästemengen schnell und zuverlässig versorgt werden. Ein smartes Konzept ermöglicht es beispielsweise, mit nur 6 Mitarbeitenden bis zu 500 Gäste zu bedienen.
 
Auch Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz sind die Schlüsselfaktoren für die Gemeinschaftsgastronomie der Zukunft. Smarte Kochroboter bereiten bereits heute vollautomatisch bis zu 150 Gerichte pro Stunde zu, während KI-basierte Systeme – ähnlich wie Foodji sie nutzt – Vorlieben der Gäste analysieren und passgenaue Menüempfehlungen entwickeln. Ein Beispiel dafür ist der Kochroboter „KAI“ in der Mensa der Universität Kaiserslautern: Er übernimmt Arbeitsschritte wie Kühlen, Kochen und Spülen vollautomatisch, kann theoretisch bis zu 2.400 Mahlzeiten pro Tag zubereiten und entlastet so das Küchenteam spürbar.
 
Das schafft für Gäste, sowohl wie für Betreiber zahlreiche Vorteile:
 
  • effizienter Personaleinsatz
  • minimierte Wartezeiten
  • ein konstant frisches Speisenangebot – jederzeit und überall


Trend 2: Fokus auf personalisierte Ernährung und Gesundheit

Unternehmen erkennen zunehmend, dass ausgewogene Mahlzeiten am Arbeitsplatz das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des gesamten Teams stärken. Studien zeigen, dass über 90 % der Beschäftigten sich durch gesunde Speisen bei der Arbeit fitter fühlen und motivierter sowie konzentrierter arbeiten. Das hat nicht nur Vorteile für die Arbeitnehmenden, sondern auch für den Arbeitgeber, da durch die erfahrene Wertschätzung in Form von Getränken und Speisen ein ganz neuer, positiver Bezug der Arbeitnehmer zum Unternehmen entsteht, welcher vor allem langfristig die Unternehmenskultur stärkt.
 
Das heißt: Je besser und ausgewogener die Mitarbeiterverpflegung ist, desto gesünder und effizienter wirkt sie sich auf die Belegschaft aus. Mit Hinblick auf diese Erkenntnis macht es Sinn, auch intern Mitarbeitenden im Bereich Ernährung und Gesundheit zu schulen, damit sie sich auch außerhalb der Arbeitszeit gesund und ausgewogen ernähren.
 
Vor allem innovative Ansätze wie die transparente „Ernährungsampel“ (Nutri-Score) sind vielen Menschen unbekannt, obwohl sie einen großen Einfluss auf ihr Wohlbefinden haben könnten. Sie machen den Gesundheitswert jedes Gerichts auf einen Blick sichtbar und erleichtern die Wahl für bewusste Ernährung:
 
  • grün steht für ausgewogene, nährstoffreiche Optionen
  • gelb signalisiert, dass man zugreifen kann, aber in Maßen
  • rot weist auf Speisen mit eher ungünstiger Nährstoffbilanz hin
Bereits kleine Rezeptanpassungen – etwa weniger Fett und Zucker, mehr frisches Gemüse – verwandeln herkömmliche Speisen in ausgewogene, leckere Alternativen. Noch stärker gewinnt die Personalisierung an Bedeutung: Speisepläne berücksichtigen heute Allergien, Unverträglichkeiten und spezielle Ernährungsformen, damit sich jeder im Unternehmen aufgehoben fühlt.
 
Auch digitale Tools und intelligente Systeme erleichtern die gesunde Wahl, indem sie passende Optionen direkt sichtbar machen. So wird aus der traditionellen Kantine ein moderner Partner für Gesundheit, Prävention und Wohlbefinden – und die tägliche Essenspause zur echten Energiequelle für den Arbeitsalltag.
 
 
 

Trend 3: Nachhaltige und pflanzliche Ernährung als Standard

In innovativen Betriebsrestaurants stehen klimafreundliche Menüs, die Minimierung von Lebensmittelabfällen sowie der CO₂-Fußabdruck jeder Mahlzeit schon länger im Fokus. Besonders gefragt sind pflanzliche Alternativen: Mehr als 90 % aller Kantinen bieten mittlerweile täglich vegetarische Gerichte an, vegane Optionen sind vielerorts selbstverständlich im Sortiment. Ein „Veggie-Day“ gilt nicht mehr als Ausnahme, sondern als Standard mit wachsender Verbreitung und spiegelt das Bedürfnis vieler Mitarbeitenden nach gesunder und verantwortungsbewusster Ernährung wider.
 
  • Über die Hälfte der Experten in diesem Feld erwarten einen weiteren Anstieg des vegetarisch-veganen Konsums
  • klassische Fleischgerichte verlieren zunehmend an Bedeutung
  • regionale und saisonale Zutaten gewinnen an Wert, da kürzere Lieferketten Frische sichern und Umweltbelastung reduzieren
Ein weiterer wichtiger Hebel ist die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Viele Unternehmen setzen auf flexible Portionsgrößen, optimierte Menüplanung oder durchdachtes Abfallmanagement. Bereits heute verfügen rund zwei Drittel der Betriebsrestaurants über eigene Food-Waste-Konzepte. Erfolgreiche Ansätze wie „Leaf-to-Root“ zeigen, dass Gemüse ganzheitlich genutzt und Abfall drastisch reduziert werden kann.
 
Auch die Umstellung auf energieeffiziente Küchentechnik sowie der Einsatz wiederverwendbarer, umweltfreundlicher Verpackungen gewinnen an Bedeutung. Mehrwegbehälter und innovative Lösungen tragen so dazu bei, Betriebsverpflegung nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.
 
 
 
 
 

Trend 4: Flexible Verpflegungslösungen für die hybride Arbeitswelt

Homeoffice und hybride Arbeitsmodelle stellt die klassische Kantine vor Herausforderungen. Wenn nur noch an manchen Tagen genug Mitarbeiter vor Ort sind, sinkt die planbare Auslastung: In vielen Büros besuchen heute im Schnitt nur noch 40–70 % der Belegschaft regelmäßig die Kantine. Tatsächlich zeigen sich klare Muster: Montags und Freitags ist deutlich weniger Betrieb, während zur Wochenmitte die Kantinen wieder bis zu 90 % ausgelastet sind. Unternehmen reagieren mit flexiblen Verpflegungskonzepten, die sich an wechselnde Anwesenheiten anpassen:
 
  • Smart Vending Machines & Kühlschränke: Intelligente Kühlschränke und Automaten bieten rund um die Uhr frische Gerichte und Snacks an. Sie werden regelmäßig befüllt (z.B. mit Bowls, Salaten, Sandwiches) und die Mitarbeiter können sie per App oder Karte flexibel kaufen. Solche 24/7-Angebote sichern die Verpflegung auch außerhalb fester Kantinenzeiten oder bei geringer Besetzung.
  • Essenslieferungen und „Kantine to go“: Einige Betriebe kooperieren mit Lieferdiensten oder betreiben eigene Bringdienste, sodass Mitarbeiter im Büro Essen geliefert bekommen können – als „mobile Kantine“ per App-Bestellung. Ebenso werden Abholangebote genutzt: Mitarbeiter bestellen online und holen das Essen zur Mittagszeit bei lokalen Partner-Restaurants ab.
  • Homeoffice-Beteiligung: Um auch Remote-Mitarbeiter einzubeziehen, gewinnen Essenszuschüsse an Popularität. Digitale Lösungen erlauben es, steuerfreie Essensgutscheine bereitzustellen, die überall einlösbar sind (vom Supermarkt bis zum Lieferdienst). So erhalten Beschäftigte im Homeoffice eine vergleichbare Unterstützung wie Kantinengänger im Büro. Einige Mitarbeiter nehmen auch gerne eine im Büro gekaufte Mahlzeit als Take-Home für den nächsten Heimarbeitstag mit.

Diese Flexibilisierung erfordert zwar Investitionen (Geräte, Logistik, Verwaltung der Zuschüsse), kann sich aber durch höhere Zufriedenheit und weniger Food Waste lohnen. Nicht zuletzt werden so neue Arbeitsgewohnheiten unterstützt: Die Esskultur passt sich den individuellen Arbeitszeiten und Orten an, statt umgekehrt.

 

Trend 5: Die Betriebsverpflegung als sozialer Treffpunkt und Kulturfaktor

Die moderne Betriebsverpflegung entwickelt sich vom funktionalen Speisen zu einem lebendigen Zentrum des Austauschs und der Unternehmenskultur. Gerade nach den Erfahrungen der letzten Jahre schätzen Mitarbeitende das persönliche Miteinander und die Gelegenheiten, abteilungsübergreifend ins Gespräch zu kommen. Moderne Verpflegungslösungen bieten hierfür den idealen Rahmen: In angenehmer Atmosphäre entstehen neue Kontakte, stärken sich Teams und werden innovative Ideen geboren. Studien belegen, dass Verpflegung vor Ort für viele längst mehr als nur Mittagspause ist – sie sind Treffpunkt, Netzwerk-Plattform und Inspirationsquelle zugleich.
 
Fast zwei Drittel der Beschäftigten verbringen ihre Pause lieber gemeinsam, wenn ein attraktives Verpflegungsangebot vor Ort besteht. Gemeinsame Mahlzeiten fördern nicht nur den Teamgeist, sondern auch kreativen Austausch und stärken die Identifikation mit dem Unternehmen. Immer mehr Betriebe gestalten ihre Kantine individuell und einladend – ob helle, freundliche Räume, gemütliche Lounge-Bereiche, Spiele oder abwechslungsreiche Themenessen. So wird die Kantine zum Wohlfühlort, der Mitarbeitende inspiriert, verbindet und einen echten Mehrwert für das tägliche Arbeitsleben bietet.

 

Fazit und Ausblick

Die Zukunft der Mitarbeiterverpflegung ist geprägt von Digitalisierung, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Flexibilität und einer lebendigen Unternehmenskultur . Gesunde Ernährung und nachhaltige Konzepte gehen dabei Hand in Hand, und flexible Verpflegungsmodelle benötigen sowohl digitale Unterstützung als auch den kulturellen Wandel im Unternehmen. Praxisbeispiele und wissenschaftliche Studien zeigen: Eine ganzheitliche Verpflegungsstrategie steigert Motivation, Produktivität und Mitarbeiterbindung – sie wird zum echten Erfolgsfaktor in modernen Unternehmen.

Der Trend ist eindeutig: Hochwertiges betriebliches Catering entwickelt sich vom optionalen Extra zum unverzichtbaren Standard. Arbeitgeber, die ihren Teams flexible und zeitgemäße Verpflegungslösungen bieten, schaffen echten Mehrwert, fördern Motivation und stärken die Loyalität ihrer Mitarbeitenden. Gerade intelligente Technologien wie KI-gestützte Speiseplanung, automatisierte Küchen oder smarte Vending-Lösungen werden in Zukunft immer relevanter – und ermöglichen individuelle, frische Mahlzeiten rund um die Uhr. Gleichzeitig rückt ein nachhaltiges und pflanzliches Lebensmittelangebot weiter in den Fokus, getrieben vom Umweltbewusstsein der jungen Generation und globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel.

Das Gesamtbild: Die Verpflegung von morgen ist digital vernetzt, gesund, nachhaltig, flexibel und fördert aktiv die gemeinsame Unternehmenskultur. So entsteht ein Arbeitsumfeld, das Zufriedenheit, Teamgeist und Wettbewerbsfähigkeit gleichermaßen stärkt – ein klarer Gewinn für Unternehmen und Mitarbeitende.

 

Quellen

Dussmann Service Deutschland GmbH. (2024). Flexible Verpflegungslösungen für hybride Arbeitsmodelle. Abgerufen am 13. August 2025, von https://www.dussmann.de
 
Foodji GmbH. (2024). Work-Food-Balance Report 2024. Abgerufen am 13. August 2025, von https://www.foodji.com
 
Hogapage. (2025, 22. Januar). Digitalisierung, Robotik und KI in der Betriebsgastronomie. HOGAPAGE Nachrichten. https://www.hogapage.de
 
Markas GmbH. (2024). Trends in der Gemeinschaftsverpflegung: Digitalisierung und Automatisierung. Abgerufen von https://www.markas.com
 
Nestlé Deutschland AG. (2023). Nestlé Zukunftsstudie Betriebsgastronomie: Nachhaltigkeit und pflanzliche Ernährung. Frankfurt am Main: Nestlé Deutschland AG.
 
Sodexo Services GmbH. (2025). Sodexo Work-Food-Balance Studie 2025: Mitarbeiterverpflegung als Erfolgsfaktor. Rüsselsheim: Sodexo Services GmbH.
 
Umweltbundesamt. (2020). Fleisch der Zukunft – Umwelt- und Gesundheitswirkungen von Fleischalternativen. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt. https://www.umweltbundesamt.de
 

Q&A zum Blog Beitrag

 
 
 
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